ökologisch & solidarisch Leben

Selbstdarstellung

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Die Idee

Mit dem Projekt LaVidaVerde realisieren wir eine gemeinsam entwickelte Idee von zukunfts-orientiertem Wohnen und Leben in Berlin. Beispielhaft zeigen wir im Berliner Weitlingkiez, wie wir auf aktuelle ökologische und soziale Herausforderungen mit einem Wohnprojekt antworten können. Ein EnergiePlusHaus soll für eine bunte Gruppe engagierter junger und alter Menschen gebaut werden, die sich bewusst für ein Projekt entschieden haben, das gemeinschaftliches Wohnen ebenso ermöglicht wie ein ressourcenschonendes Leben und politisches Arbeiten im und für den Kiez. Dabei beschränkt sich die Gemeinsamkeit nicht nur auf das Zusammenleben im Haus, sondern wird auch in der Realisierung gemeinsamer Ziele sichtbar.

Die Ziele

Selbstbestimmung

Die selbstbestimmte Verwaltung des Wohnraums und eigenverantwortliches Handeln gehören zu den zentralen Zielen von LaVidaVerde. Deshalb sind wir gleichzeitig Mieter und Eigentümer. Wir halten planbare und bezahlbare Mieten für ein wichtiges Instrument zur Realisierung des Projekts. Arbeitsteilung und Konsensentscheidungen in Fragen des Zusammenlebens prägen unsere interne Struktur.

Energiebewusstes und ressourcensparendes Wohnen

LaVidaVerde fördert einen bewussten Umgang mit Energie und zeigt, wie Wohnraum ressourcensparend bewirtschaftet werden kann. Das Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, mit Sonnen- und Windkraft mehr Energie zu erzeugen als das Projekt selbst benötigt (EnergiePlusHaus) und 80% weniger Wärme, Strom und Wasser zu verbrauchen als der Durchschnitt. Mittelfristig möchten wir über eine Kiez-Energie-Initiative ein Beispiel dafür entwickeln, dass eine dezentrale Energieversorgung möglich ist.

Ein Haus mit Leuchtturmcharakter

Mit einem Haus im Berliner Weitlingkiez setzen wir ein Zeichen für solidarisches Miteinander mit klarem Bekenntnis zum Antifaschismus und Multikulturalismus. LaVidaVerde möchte ein Beispiel sein für nachhaltiges Wohnen. Wir verstehen uns als Leuchtturmprojekt, das seine Lösungen zu technischen und organisatorischen Fragen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen möchte. Wir möchten unmittelbar in unsere Wohnumgebung hineinwirken und stellen Gemeinschaftsräume zur Mitnutzung durch Kiezprojekte zur Verfügung. Außerdem sollen im Rahmen des EnergiePlusHaus-Konzeptes Schülergruppen durch das Haus geführt und die Technik erläutert bekommen und es bestehen Pläne zur Einrichtung eine Elektrofahrrad-„Tankstelle“, die wir mit eigenem Strom versorgen wollen.

Das ökologische Konzept

Der Klimawandel findet statt. Wir wollen und können nicht darauf warten, dass sich Regierungen auf ein Reduktionsziel einigen und Maßnahmen ergreifen, sondern möchten mit gutem Beispiel vorangehen. Unser Ziel ist es, den Verbrauch nicht erneuerbarer Ressourcen auf ein vernachlässigbares Minimum zu senken und den CO²-Ausstoß auf 10-20% des deutschen Durchschnittsverbrauchs im Bereich Wohnen zu reduzieren. Wir möchten nachweisen, dass Wohngebäude in Zukunft Strom produzieren und nicht abnehmen, und bauen ein EnergiePlusHaus. Dies soll erreicht werden durch

Die Akteure

LaVidaVerde arbeitet mit der Architektin Irmina Körholz und dem Planer Ferdinand Beetstra zusammen, die über langjährige Erfahrungen mit Hausprojekten und der Bauplanung und -realisierung verfügen. Weiterhin arbeiten wir mit dem Energiebüro zusammen, das ebenfalls zahlreichen Hausprojekte betreut.

LaVidaVerde – das sind in erster Linie die zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohner der Sophienstraße 35. Die Kerngruppe existiert seit 2008. Alle jetzigen Mitglieder sind seit Projektbeginn 2009 intensiv an der Konzeption und Entwicklung beteiligt. Darüber hinaus gab es von Anfang an vielfältige Unterstützung durch verschiedene Partnerinnen und Partner.

Im Haus werden ca. 20 Erwachsene und ihre Kinder leben. Angestrebt ist eine heterogene Bewohnerschaft aus verschiedenen Generationen, vom Kind bis zum Senior, als auch verschiedenen Lebensentwürfen, von Single- über Familienwohnungen bis hin zu Wohngemein­schaften. Zum jetzigen Zeitpunkt sind 16 Erwachsene und 7 Kinder fest dabei. Eine Gruppe von ca. 30 Personen gehört zum Kreis der Interessierten. Sie nehmen regelmäßig an Informationsveranstaltungen und Arbeitstreffen teil und werden im Rahmen von Patenschaften betreut und bei ihrer Entscheidungsfindung unterstützt.

Das Grundstück

Das Grundstück befindet sich in der Sophienstraße 35 im Weitlingkiez im Berliner Stadtteil Lichtenberg. Dieser Kiez ist noch immer geprägt von rassistischen und nationalistischen Tendenzen einiger Anwohnerinnen und Anwohner. Doch ist die Sensibilität der gesamten Anwohnerschaft in den letzten Jahren spürbar gestiegen. Wir wollen aktiv mit antirassistischen und multikulturellen Vereinen und Gruppen zusammen arbeiten, um gemeinsam den Kiez zum Besseren zu verändern und für alle lebenswerter zu gestalten.

Das Grundstück ist bereits von uns erworben.

Die Gesamtfläche beträgt 1.146 m², von denen ca. 800 m² die Gartenfläche ausmachen werden. Da wir ohne Keller bauen, wird hier ein Schuppen entstehen für Fahrräder und Kinderwägen. Außerdem wünschen wir uns einen Kinderspielplatz, einen Gemüse- und Kräutergarten, Obstbäume. Weiterhin realisieren wir weitere Konzepte zur gemeinschaftlichen Nutzung, wie z.B. einen Brot- und Pizzaofen, einen Holzsauna­wagen und Hängematten.

Geplante Bebauung

Bei der vorliegenden Baulücke (siehe Flyer) bietet sich ein Lückenschluss an. Es soll ein Wohnhaus mit einem Erdgeschoss und drei Obergeschossen gebaut werden, insgesamt entstehen so rund 1150 m² Wohnfläche.

Geplant sind 18 Wohneinheiten, je vier bis fünf pro Etage. Die Wohnungen haben zwei, drei und vier Zimmer und sind bei Bedarf zusammenlegbar, um größeren Wohngemeinschaften Platz zu bieten. Bis jetzt gibt es zwei Wohngemeinschaften von jeweils 6-8 Personen. In den meisten Wohnungen sind Wohnküchen vorgesehen.

Im rollstuhlgerecht geplanten Erdgeschoss soll es Gemeinschaftsflächen geben, die für alle zugänglich sind. Ein ca. 50 m² großer Raum im Erdgeschoss dient der Gruppe als Treffpunkt für gemeinsame Aktivitäten. Darüber hinaus soll dieser Raum von außen begehbar sein, um öffentliche Veranstaltungen wie Filmvorführungen, Theater- und Diskussionsveranstal­tungen zu ermöglichen und sich so dem Kiez zu öffnen. Eine kleine Gästewohnung im Erdgeschoss bietet zum einen Platz für Besuch, zum anderen können die Räume von allen als Lese-, Spiel- oder Rückzugsraum genutzt werden. Hier befindet sich auch die einzige Badewanne des Hauses. Das aufgesetzte Dach bietet neben Platz für die Haustechnik weiteren Stauraum für Material, das nicht im Schuppen gelagert werden kann.

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